Brot und Wein sind zentrale Symbole

Vom letzten Abendmahl bis zum Tod am Kreuz
   

Am Abend des Gründonnerstag begann Pfarrer Bernhard Pastötter den Gottesdienst in Erinnerung an das letzte Abendmahl, der jedoch erst in der Osternacht seine Vollendung finden soll. „Diese drei Feiern sind eigentlich eine große“, so der Pfarrer, „denn das Werk Gottes, welches am Gründonnerstag beim letzten Abendmahl beginnt, am Karfreitag und dem Tod Jesu am Kreuz seinen Tiefpunkt findet, doch in der Osternacht und der feierlichen Auferstehung zur Erlösung der Menschen führt, gehören strenggenommen direkt zusammen“.

Zur Messe am Donnerstagabend begrüßte Pfarrer Pastötter besonders die Erstkommunionkinder, welche im Mai zum ersten Mal selbst an den Tisch des Herren treten werden. Er erklärte, dass Brot und Wein zentrale Symbole des Christentums sind, weshalb sie auch in drei Evangelien, wie auch im Korintherbrief benannt werden. In Wein und Brot, stellvertretend für den Leib und das Blut, teilte Jesus den Jüngern seinen nahenden Tod.

„In diesen beiden Nahrungsmitteln wird Jesus selbst über den Tod hinweg gegenwärtig bleiben, auch wenn rein äußerlich keine Veränderung wahrgenommen werden kann“, sagte Pfarrer Pastötter. Hierdurch werde eine Verbindung der Gläubigen untereinander aber auch eine Gemeinschaft mit Jesus geschaffen. Dennoch musste Jesus zunächst verhaftet werden, um die Prophezeiung zu erfüllen. Als Symbol hierfür räumte Pfarrer Pastötter zusammen mit den Ministranten am Ende des Gottesdienstes den Altarraum ab und überführte den Leib Christi zum Heiligen Grab.

   

Vom Karfreitag bis zur Osternacht luden die Ministranten mit Ratschen zu den Feiern ein.

   

Am Karfreitag, dem Tag des Leidens und Sterbens Jesu, warfen sich Pfarrer Pastötter und die Ministranten nach dem stillen Einzug in die Pfarrkirche am Fuße des verhüllten Kreuzes nieder. Diese uralte Gebetshaltung solle die Ehrfurcht vor dem Schöpfer symbolisieren und Jesus ehren, der an diesem Tag für das Heil der Menschen gestorben ist. Im weiteren Verlauf der Liturgie trugen Pfarrer Bernhard Pastötter, Fritz Wallner und Christiane Banse in Zusammenarbeit mit dem Chor die Passionsgeschichte nach Johannes vor.

   

Bei der Prostratio warfen sich Pfarrer Pastötter und die Ministranten vor dem verhüllten Kreuz nieder.

   

In seiner Predigt griff der Priester auf einen Gegenstand in der Passionsgeschichte zurück, der zwar bei Johannes nicht, doch aber bei allen anderen Evangelisten betont wird: den Vorhang im Jerusalemer Tempel. Dieser zerriss in dem Moment als Jesus seinen letzten Atemzug tat. Dieses Motiv wurde bereits im Alten Testament als Trennung zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten angeführt. Durch das Zerreisen des Vorhangs im Tempel verlor dieser jedoch seine Funktion.

   

Pfarrer Bernhard Pastötter, Fritz Wallner und Christiane Banse trugen in Zusammenarbeit mit dem Chor die Passionsgeschichte nach Johannes vor.

   

Wie der Blick in den Tempel hinein, öffnete sich auch der Himmel, der nun nicht mehr von Schuld und Sünde versperrt werden kann, denn Jesus schuf durch sein Sterben am Kreuz den Zugang zum Himmel, führte Pfarrer Pastötter aus. Im Anschluss daran wurde das Kreuz enthüllt. Und jeder Gläubige hatte die Möglichkeit, kurz unter dem Kreuz zu knien und Jesu Tod zu würdigen.

   

Herr Bernhard erklärte, dass der Vorhang im Tempel das Heiligste vom Allerheiligsten getrennt hat, das nur Priester einmal im Jahr betreten durften, um ein Tieropfer darzubringen. Der zerrissene Vorhang gibt den Blick in das Allerheiligste für alle frei. So wie Jesus die Barriere Schuld und Sünde auf dem Weg in den Himmel überwunden und diesen Weg für uns frei gemacht hat.

   

Kreuzenthüllung.

   

   

Der Kirchenchor am Karfreitag.

   


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Text: Lisa Lugauer / Fotos: Roswitha Geiger // Laber−Zeitung

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