Mittelalterlicher Turm in Allersdorf

Kirche Mariä Himmelfahrt
   

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Es ist eine Mariä Himmelfahrtskirche, die Filialkirche, die in Allersdorf steht und eigentlich schon eine sehr lange Geschichte hat. Der Turm der Kirche stammt nämlich noch aus dem Mittelalter, die Kirche selbst wurde, wie viele andere Kirchen der Gemeinde Schierling, durch den Schierlinger Pfarrer Ignaz Loibl, der als Kirchenbauer in die Geschichte Schierlings einging, neu errichtet.

   

Außenansicht

 

Innenraum

 

Turm der Kirche

Ein mit frischen Farben und Mustern ausgestatteter Gottesraum erwartet den Besucher, wenn er die Allersdorfer Kirche betritt, die komplette Innenrenovierung von 1990 bis 1999 hat sich gelohnt. Deckengemälde und renovierte Bilder haben Leuchtkraft und Ausdrucksvermögen. Daneben wurden auch die Böden heraus gerissen und neu verlegt, Altäre und Kreuzwegstationen abgebaut und renoviert. „Es ist wirklich alles komplett neu“, erklärt Kirchenpfleger Josef Strohmeier und erinnert sich dabei an die viele Arbeit. Die Renovierung habe sich sehr hingezogen damals, einer der involvierten Unternehmer sei sogar verkracht. Was lange währt ist aber dennoch gut geworden.

   

Rundbogen im Altarraum
 

 

Das Altarblatt zeigt die Krönung Marias
   

 

Die Deckengemälde sind herrlich fröhlich und
aufmunternd in rosa, grün und gelb gehalten
und haben das Jesuitenzeichen in der Mitte

Dabei hat die Kirche natürlich schon einige Jahre auf dem Buckel. 1731 wurde sie eingeweiht. Etwa 250 Leuten bietet sie heute gut Platz. Den Altarraum, der durch einen Rundbogen vom Kirchenschiff abgesetzt ist, füllt der Hochaltar aus, der um 1680 entstanden ist. Das Altarblatt zeigt die Krönung Marias, eingerahmt von den Figuren des Heiligen Paulus (rechts) und des Heiligen Petrus (links). Am Rundbogen hängt eine Rosenkranzmadonna. Die Seitenaltäre um 1760 zeigen auf den Altarblättern den Hl. Josef (rechts) und die Hl. Ursula (links). Sie stammen aus dem 19. Jahrhundert, so dass bald aus jedem Jahrhundert seit Entstehen, etwas in der Kirche zu finden ist. Bemerkenswert ist die hölzerne Seitenfigur der Muttergottes. Sie stammt aus den Jahren um 1529/30 und Mesner Johann Weiß kann auch gleich die Befestigung der Figur an der Mauer zeigen. „Wir wissen schon, dass sie wertvoll ist.“ Die älteste Figur ist aber wohl die des Schmerzensmannes aus Stein. Johann Weiß muss sie vom Dachboden holen, gerne aber wird sie hergezeigt, schließlich ist sie um 1460 entstanden.

   

Heiliger Andreas

 

Heiliger Josef

 

Heilige Magdalena

Mesner Johann Weiß ist schon seit seinem 14. Lebensjahr in diesem Amt. Heute mit 48 Jahren sieht er das ganz selbstverständlich. „Ich war halt vorher Ministrant und als wir dann einen Mesner brauchten, hat mich der Pfarrer Gunhold angelernt.“ Zu der Kirche in Allersdorf gibt es auch ein Pfarrhaus, das 1925 errichtet wurde. Es wohnten Pfarrer Sturre, Pfarrer Michael Iberer, Pfarrer Biller, Pfarrer Scheubeck und zuletzt bis 1983 Pfarrer Ernst Gunhold darin. Heute ist es vermietet, einen eigenen Pfarrer für die Ortschaften Allersdorf und Birnbach gibt es nicht mehr. Die Allersdorfer wissen sich aber zu helfen und feiern Maiandachten und Kreuzwege selbstständig, organisiert von den Landfrauen.

   

Die hölzerne Figur der Muttergottes ist aus den Jahren 1529/1530 und damit die älteste aufgestellte Figur in der Kirche

 

Heilige Ursula

 

Der königliche Oberjäger von Mallersdorf hat hier seine Ruhestätte gefunden

Dann ist da noch der besondere Turm der Kirche, der nämlich aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammt und im Kern deshalb noch mittelalterlich ist. Begeht man den Turm, merkt man dies noch. Nach ein paar Treppen ist eine verbaute Tür auszumachen. Mesner Weiß erklärt den Grund: „Da ging es früher auf das Kirchenschiff, das einmal um ein paar Meter angehoben worden ist.“ Im 19. Jahrhundert muss es den Turm sogar einmal geworfen haben, das Allerseelenhaus ging dabei kaputt. Aus Erzählungen der Urgroßmutter des Mesners, die 1862 geboren wurde, wissen die Allersdorfer noch von einem Gerüst, das den Turm umgeben hat. Heute sorgen Eisenstangen im Turm für eine zusätzliche Stabilität, ein erneuter Einsturz braucht nicht befürchtet werden.

   

Die Tür im mittelalterlichen Turm ist zugemauert, Reste eines Übergangs zum Kirchenschiff

 

Mesner Johann Weiß zeigt gern die älteste Figur, den Schmerzensmann aus Stein

 

Der alte Balken ist Zeuge eines Brandes
 

Die Kirche erfuhr die letzte Außenrenovierung 1960, damals wurde sie neu verputzt. 1973/74 wurde die Spitze des Turmes von den Schindeln befreit und mit Kupfer verkleidet. „Das hält einfach besser“, sind sich die Allersdorfer einig und freuen sich, trotz des etwas älteren Putzes, ihre Kirche in Schuss zu haben.

   


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 Text & Fotos: Anita Beutlhauser
  Erstellt: 01.08.2009

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