Provisorium Übersicht "Die Pfarrei stellt sich vor"Die Renovierung der Pfarrkirche

Kirche in der Mehrzweckhalle
Wegen der Einsturzgefahr für das Tonnengewölbe über dem Kirchenschiff mußte alles ganz schnell gehen. Der Pfarrgemeinderat überlegte, wo während der Übergangszeit die Gottesdienste gefeiert werden könnten. Für die Werktagsmessen kamen St. Nikola und das Pfarrheim in Frage. Weil es im Pfarrsaal mehr Platz gibt als in der Benefiziumskirche wurde der Saal auch für die Sonntagsgottesdienste ins Auge gefaßt. Labertaler Heil- und Mineralquellen stellten nagelneue Volksfestbänke zur Verfügung. Für die großen Festtage sollte auf die Mehrzweckhalle ausgewichen werden. Wenn der Platz im Pfarrheim nicht reichen sollte, so war an einen zusätzlichen Sonntagsgottesdienst gedacht.
Feier der Erstkommunion 1998 in der Mehrzweckhalle
Feier der Erstkommunion 1998
 
Ausgeräumt, umgeräumt
Am Montag, 5. Mai 1997 war es soweit: Etwa 30 Frauen und Männer räumten die Pfarrkirche aus und brachten die meisten Gegenstände auf den Dachboden des Kindergartens St. Michael. Malermeister Oskar Sperl hatte den Pfarrsaal neu gestrichen und schnell wurde dieser als Gottesdienstraum eingerichtet. Schon nach dem zweiten Sonntag im Pfarrheim war klar, daß dies keine Dauerlösung sein kann. Schnell wurde umdisponiert.
 
Firmung
Firmgottesdienst 1998

Konzept geändert

Es stellte sich die bange Frage, ob es gelingen könnte, an jedem Wochenende in der Mehrzweckhalle auf- und abzubauen. Und ist die Mehrzweckhalle überhaupt frei?, mußte gefragt werden. Ein ganz kleiner Kreis überlegte sich, wie die Gestaltung aussehen könnte und welche Technik dafür notwendig wäre. Als äußerst kooperativ erwies sich Hallenwart Reinhold Kellner, der im Laufe der Zeit immer wieder Vorrichtungen entwickelte, welche die Arbeit noch leichter machten.
 

Würdige Feiern
Es gelang schier unwahrscheinliches: Ab Ende Mai 19097 trafen sich an jedem Samstag bis zu 20 Helferinnen und Helfer, stellten 36 Quadratmeter Bühne auf, hängten den großen Vorhang mit einem von den Schulschwester zur Verfügung gestellten Kreuz und von Nicki Renger gemalten zwei Bildern an das seitliche Schutznetz, stellten zwischen 350 und 900 Stühle auf, sorgten für eine optimale Beschallung und richteten auf dem Altarpodest alles für eine würdige Eucharistiefeier. Was zuerst als unmöglich erschien, reihte sich ein in die Normalität von knapp 18 Monaten. Es wurden das 25jährige Priesterjubiläum von Pfarrer Hans Bock, die Erstkommunion und Firmung sowie alle Hochfeste und das Ernte-Dank-Fest in besonders feierlichen Weise in der Mehrzweckhalle begangen.
 
Altargestaltung an Pfingsten
Altargestaltung an Pfingsten

Wechselnde Gestaltung

Der akademische Maler Erich Gohl schuf eigene Altarbilder für das Weihnachtsfest 1997 und das Pfingstfest mit der Firmung im Jahre 1998. An Ostern wies ein großes Transparent auf die Auferstehung des Herrn hin. Zum Jubiläumsgottesdienst unseres Pfarrers waren vier große Fotos von den Kirchen am Altar, in denen er bereits gewirkt hatte. Obwohl immer wieder Wehmut über das Fehlen des eigentlichen und viel schöneren Gotteshauses zu hören war, so gewöhnten sich die Gläubigen sehr rasch an die provisorische Lösung.
 

Beachtliche Treue
Am Anfang der Planung für die Übergangsphase wurde vielfach befürchtet, daß der Gottesdienstbesuch während der Renovierungszeit nachlassen würde. Doch auch da gab es eine Überraschung nach der anderen und bald verstummte dieses Thema, denn die Gottesdienstbesucher blieben treu. An den Hochfesten konnte man sogar den Eindruck haben, daß noch mehr Leute zum Gottesdienst fanden, weil sie wußten, daß es genügend Platz gibt. Mit 900 Stühlen bot die Mehrzweckhalle die doppelte Anzahl von Sitzplätzen, wie sie die Pfarrkirche aufweist. Als positiv empfanden viele Menschen die Tatsache, daß es für alle einen einzelnen Sitzplatz gab. Die höchsten Besucherzahlen gab es beim Jubiläum des Pfarrers mit etwa 1300 und bei der Kinderchristmette 1997 mit etwa 1100. Als positive Erfahrung aus dieser Zeit nahm der Pfarrgemeinderat mit, daß es besonders die Kinder genossen, näher am Altar zu sein. Es wurde darauf reagiert und auch in der Pfarrkirche sollen die Kinder in Zukunft die Möglichkeit bekommen, beim Familiengottesdienst sich rund um den Volksaltar sich gruppieren.
 
Krippenspiel an Weihnachten
Weihnachten 1997

Vorbildlicher Zusammenhalt

Für die Bewältigung aller mit den provisorischen Gottesdiensträumen zusammenhängenden Themen und Probleme war viel Verständnis von allen Seiten gefordert. Darin eingeschlossen sind die Seelsorger, Ministranten, Mesner, Schwester Rosina mit dem Kirchenschmuck, der Kirchenchor sowie alle Gläubigen. Und Dankbarkeit ist angesagt gegenüber all denen, die insgesamt 63 mal die Mehrzweckhalle und einige Male auch das Pfarrheim umgebaut und hergerichtet haben. Es wurden insgesamt knapp 80 mithelfende Personen registriert. Es werden aber sicher noch mehr sein, denn beim Abbauen an jedem Sonntagmittag waren besonders viele Pfarrangehörige beteiligt. Zu danken gilt es auch dem Markt Schierling für die problemlose Überlassung der Halle und Dank gebührt den Sportvereinen, insbesondere der Handballabteilung des Turnvereins, die manche Spielverlegung wegen des Gottesdienstes organisieren mußte.

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Letzte Änderung: 04.10.2000